Die Sektion Aargau berief am 2. Juli 2024 zu Feierlichkeiten ein. 30 Absolventinnen und Absolventen meisterten das Qualifikationsverfahren und durften sich im Berufsbildungszentrum BZZ Zofingen ihr eidgenössisches Fähigkeitszeugnis oder Berufsattest vor den Augen ihrer Angehörigen abholen.
Strahlende Gesichter und ein rotes Büchlein in der Hand: Die erfolgreichen Fachkräfte des diesjährigen Qualifikationsverfahrens gaben am 2. Juli 2024 ein prächtiges Bild ab. Kein Wunder, konnten sie doch diesen Sommer eine wichtige berufliche Hürde nehmen: 30 junge Carrossiers und Fahrzeugschlosser überzeugten die Prüfungsexperten in Theorie und Praxis und bereichern die Branche im Kanton Aargau.
Arche Noah oder Titanic?
Sektionspräsident Michael Hallauer gratulierte allen Absolventinnen und Absolventen. «Mit dem Bestehen der Schlussprüfungen haben Sie ein wichtiges Ziel erreicht. Ich hoffe, dass Sie den Wert dieser Leistung auch für sich selbst zu schätzen wissen. Ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis oder Berufsattest im Gepäck bedeutet, dass Sie für Ihre berufliche Zukunft bestens gerüstet sind», sagte er.
Die Carrosseriebranche brauche Fachleute. Darum gelte das Bonmot «Handwerk hat goldenen Boden» laut Hallauer bis heute uneingeschränkt. Zwei Voraussetzungen gebe es allerdings: Man müsse auch nach der Lehre lernwillig bleiben. Und Teamarbeit sei keine Option mehr, sondern ein Muss. Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: «Ich sage immer: Die Handwerker bauten die Arche Noah – die Ingenieure die Titanic.»
Schlosser als Top-Performer
Das Highlight des Abends, die Übergabe der Schlusszeugnisse, läuteten die Chefexperten der Berufe ein. Nach kurzen Ansprachen waren dies die Vorstandsmitglieder Reto Siegrist für die Carrosseriespenglerinnen und -spengler und Pascal Lehmann bei den Carrosserielackiererinnen und -lackierern. Bei den Carrosserielackierern lag die Durchfallquote bei 15 Prozent und der Notenschnitt bei 4,4. Bei den Lackierassistenten fiel einer von neun Prüflingen durch. Die Fahrzeugschlosser erreichten den guten Durchschnitt von 5.0.
Spannend für die Angehörigen: Die Sektion Aargau sorgte am Rande der Sitzgelegenheiten im Saal für einen absoluten Hingucker. Sie stellte Beispiel-Werkstücke zur Schau, welche die jungen Berufsleute an den Lehrabschlussprüfungen bearbeiteten. «Die Abschlussprüfung stellt eine anspruchsvolle Herausforderung dar. In der Vorbereitung aufs Qualifikationsverfahren habe ich festgestellt, wie sich viele der jungen Berufsleute enorm verbessert haben», erklärte Andreas Arnold, Leiter der überbetrieblichen Kurse für die Carrosseriespengler. Dass die jungen Fachleute nun mehr Lohn erhalten würden, sei wohlverdient. Aber eines dürfe man nicht vergessen: «Mehr Lohn bedeutet auch mehr Verantwortung.»
Weiter wissbegierig bleiben
Absolventinnen und Absolventen des Qualifikationsverfahrens bietet carrosserie suisse verschiedene Möglichkeiten in der Bildungslandschaft an. Nächste Stufen auf der Karriereleiter sind hier etwa die Weiterbildung Werkstattkoordinator/-in oder auch Carrosseriefachfrau/-mann. «Auch tüchtige Handwerker haben Gefühle wie Hunger und Durst», scherzte der Präsident Michael Hallauer zum Abschluss – und lud zum Apéro ein: «Stossen wir mit den frischen Diplomierten an!»
Aufgrund der Datenschutzbestimmungen werden die Namen der erfolgreichen Lehrabgänger in der QV-Sonderbeilage mit der Verbandszeitschrift Carrossier (ab 29.8.2024) publiziert. In der QV-Sonderbeilage berichtet carrosserie suisse über die Lehrabschlussprüfungen mit Statistiken und Einschätzungen.