Am 10. Mai 2023 versammelten sich die Mitglieder der Sektion Waadt von carrosserie suisse im Centre de formation des carrossiers vaudois CFCV zur ordentlichen Frühjahrs-Generalversammlung.
Rund 100 Personen versammelten sich im Centre de formation des carrossiers vaudois CFCV. Die GV verlief reibungslos gemäss den Punkten der Traktandenliste. Entgegen der üblichen Praxis konnte die Jahresrechnung nicht vorgelegt werden, da der Hosting-Anbieter Winbiz gehackt worden und alle Zugänge zum Verwaltungssystem mehrere Monate lang blockiert waren. Der Vorstand entschied daher, das Rechnungsjahr 2022 an der Herbst-GV 2023 vorzulegen. Trotz der Schwierigkeit der zu behandelnden Themen erhielt der Ausschuss zahlreiche sehr positive Kommentare von den Mitgliedern und den anwesenden Gästen für den hervorragenden Ablauf dieser GV und die Klarheit der gemachten Aussagen.
Die stimmberechtigten Mitglieder sprachen dem gesamten Vorstand für eine weitere Amtszeit ihr Vertrauen aus. Dies freute die Präsidentin Hélène Bra: "Das ist ein Zeichen dafür, dass wir die Interessen unserer Mitglieder vertreten und so handeln, wie es unsere Mitglieder wünschen. Im Namen des Vorstands bedanke ich mich bei den Mitgliedern herzlich für ihr Vertrauen".
Nachdem den gegebenen Traktanden erklärte der Berufskommissar Stéphane Ayer die Bedeutung der Ausbildung und der Lehre für die Sektion Waadt. Er stellte die Situation dar und betonte den notorischen Mangel an Auszubildenden, der für die Branche ein großes Anliegen sei. Bisher wurden nur wenige Lehrverträge für das neue Schuljahr unterzeichnet, er motivierte und forderte die Mitglieder auf, das Problem ernst zu nehmen, weiterhin junge Menschen auszubilden, offene Praktikumsplätze zu schaffen und Auszubildende einzustellen, um die Zukunft der Branche zu sichern, die sich derzeit in einer Krise befindet.
In einem zweiten Teil der GV fokussierten die Anwesenden auf die Situation rund um den Gesamtarbeitsvertrag. Felix Wyss und Daniel Röschli, Zentralpräsident und Direktor von carrosserie suisse, informierten die Mitglieder vor Ort über die Lage. Im Anschluss an ihre Ausführungen diskutierten die Anwesenden rege. Der Entscheid zur Gültigkeit der Allgemeinverbindlichkeit des GAV liegt aktuell beim Staatssekretariat für Wirtschaft SECO. Hélène Bra betonte im anschliessenden Interview die Wichtigkeit der Diskussion: «Es ist wichtig, dass unsere Mitglieder wissen, was los ist und welche Szenarien sich für sie ergeben könnten.»
Obwohl die Situation nicht erfreulich ist, drückten die Waadtländer Mitglieder ihre Zuversicht aus, indem sie sich bereit erklärten, dem Dachverband carrosserie suisse zu vertrauen. Sie gewährten eine Frist von 12 Monaten, bis Mai 2024, damit sich die Situation klärt und der GAV vom Bund für allgemeinverbindlich erklärt wird.