Vom 10. bis 15 September 2024 steigen im französischen Lyon die 47. WorldSkills Competition. Für die Schweiz mit dabei sind auch Carrosserielackiererin Lara Kaufmann und Carrosseriespengler Robin Taramarcaz. Die beiden Teilnehmenden kämpfen während vier Wettkampftagen um den grössten beruflichen Erfolg ihrer bisherigen Karriere.
Im Interview schildert Pascal Lehmann, Coach von Lara, den aktuellen Stand des Trainings.
Pascal Lehmann, das Training für die WorldSkills 2024 hat vor einigen Wochen begonnen. Du stehst als Coach Carrosserielackiererin Lara Kaufmann zur Seite. Wo steht sie aktuell in der Vorbereitung?
Ich finde, sie hat auf einem sehr guten Niveau begonnen, auch menschlich verstehen wir uns seit Beginn der Kampagne ausgezeichnet. Anfangs liegt der Fokus im Training auf einzelnen Arbeitsschritten und speziellen Techniken. Da geht es etwa darum, wie sie ein neues Carrosserieteil im Detail anschlieft, wobei sie verschiedene Varianten testet und so Erfahrungen sammelt.
Nun stehen wir aktuell zwischen diesen beschriebenen Situationen und dem nächsten Schritt, wo Lara dann einzelne Arbeitsschritte miteinander kombiniert.
Was kommt in den nächsten Monaten bis zu den WorldSkills noch auf Lara zu?
Hinzu kommt dann sicherlich noch der Faktor Zeit. Sie wird die Arbeitsaufgaben unter immer grösserem Zeitdruck trainieren und gewisse Arbeitstechniken noch stärker kombinieren. Mehr als die Hälfte der Trainings steht Lara noch bevor.
Auch möchten wir Lara an verschiedenen Orten trainieren lassen, etwa auch in üK-Zentren wie der Mobilcity Bern, währenddessen Lernende überbetriebliche Kurse in der gleichen Werkstatt besuchen. So können wir diese Mission WorldSkills bereits früh auch angehenden Fachkräften näherbringen und das Feuer hoffentlich bei den Jugendlichen genauso entfachen.
Das fachliche Wissen ist das eine. Die WorldSkills prüfen aber im Gesamtpaket auch andere Fähigkeiten, etwa den Umgang mit Medien – inwiefern ist das WorldSkills-Feeling bei Lara bereits angekommen?
Das ist so. Bezüglich Medien genossen die Teilnehmenden bereits eine professionnelle Schulung zum Umgang mit Medienschaffenden im Rahmen eines SwissSkills National Team-Zusammenzugs. Lara kann mit solchen Situationen bereits sehr gut umgehen und ihren Fokus behalten.
Aber natürlich sind die WorldSkills nochmals eine andere Bühne. Mehr als 200‘000 Besucherinnen und Besucher werden erwartet. Dazu arbeiten wir auch mit einer Mental-Trainerin zusammen, die Lara auf ihrem Weg unterstützt.
Lara hat mit dir einen erfahrenen WorldSkills-Coach an ihrer Seite. Du konntest selbst triumphieren und den Weltmeistertitel 2013 in Leipzig holen. Was kannst du Lara aufgrund deiner Erfahrung speziell noch mit auf den Weg geben?
Das Bewusstsein darüber, dass Fehler und Zwischenfälle passieren werden, sie sich aber nicht aus der Ruhe bringen lassen soll dadurch. Bei mir damals lackierte beispielsweise ein anderer Teilnehmer mein Carrosserieteil, wodurch ich im Moment noch mehr unter Druck geriet. Eines gilt aber: Es geht immer weiter und man sollte den Blick nach vorne richten. Wichtig sind nicht die Punkte, die man verloren hat, sondern jene, die man noch holen kann.
(Im Mai folgen Eindrücke zum Training von Robin Taramarcaz.)