«Am Puls der Werkregion Burgdorf & Emmental» – unter diesem Motto ging kürzlich die «Burgdorfer Industrienacht» über die Bühne. Sie hatte das Ziel, rund 500 und 600 Jugendlichen, die kurz vor oder mitten in der Berufswahl stecken, die lokalen Betriebe vorzustellen und nahe zu bringen. Zu diesem Zweck fuhren von der sogenannten «Markthalle» Busse zu den teilnehmenden Firmen, wo sich Gäste und Schüler vor Ort viele Informationen über potentielle Arbeitsplätze und Lehrstellen abholen konnten.
Das Zentrum der Veranstaltung bildete jedoch die oben genannte «Markthalle» mit ihren dreissig Unternehmungen, Bildungsinstituten und Verbänden: Sie präsentierten sich an Ständen und beantworteten Fragen rund um ihr Business. Darüber hinaus bot Burgdorf ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm – unter anderem durch verschiedene Talkrunden. Mit dabei: Lernende der teilnehmenden Firmen und auch Spitzensportler, die viel zum Thema «Doppelbelastung – Beruf und Spitzensport» zu sagen hatten.
Ein spannendes Podiumsgespräch stand unter dem Titel «Karriere dank Berufslehre» auf dem Programm. Da ging es unter anderem darum, Antworten auf die Frage zu bekommen, was sich alles erreichen lässt mit einer Berufslehre. Und da könnten wohl nur wenige mehr erzählen als Lara Kaufmann, die amtierende Schweizermeisterin der Berufssparte Carrosserielackier/-in EFZ und Teilnehmerin der bevorstehenden Berufs-WM vom 10. bis 15. September 2024 in Lyon. Zusammen mit Elektroniker Florian Baumgartner (WM-Gold Kazan 2019) stellte sie sich den Fragen von Nina Zosso, Leiterin Kommunikation Berner KMU.
Wettkampf-Gen nicht von Beginn
Beispielsweise verrieten die beiden, warum sie ihren Beruf gewählt haben (Lara: «Ursprünglich wollte ich Tiermedizinische Praxis-Assistentin werden, doch nach der Schnupperlehre in einem Lackierbetrieb habe ich mich fürs Handwerk entschieden!») und wie sie später die Teilnahme an den SwissSkills geschafft haben. Dabei offenbarte die Schweizermeisterin, dass ein Plan für die Teilnahme an den SwissSkills und den WorldSkills nie bestanden hatte. Und dass sie nur durch die Erfolge an den Auswahlverfahren und später den Regionalmeisterschaften «automatisch in die heutige Situation hineingerutscht ist».
«Ob er Lara ein Patentrezept für die WM mitgeben könne», wurde Florian Baumgartner später noch von Nina Zosso gefragt. «Leider nein», antwortet der Weltmeister von 2019. «Aber ich glaube fest daran, dass man mit der Einstellung gehen muss, alles im Griff zu haben, zu den Besten zu gehören und logischerweise die Weltmeisterschaft gewinnen zu können.» Dem ist nichts mehr beizufügen.
Text: Heinz Schneider