Am 25. April 2024 trafen sich die Mitglieder der Sektion Waadt zur Generalversammlung in Moudon. Der Gesamtarbeitsvertrag, die obligatorischen Weiterbildungstage und der Datenschutz gaben viel zu diskutieren.
"Wir hatten fast ein volles Haus. 58 der 70 Stimmberechtigten sind zu unserer GV angereist. Das zeigt, dass unsere Stärken interessieren", sagte Hélène Bra, Präsidentin der Sektion Waadt, und drückte ihre Zufriedenheit mit der Beteiligung aus.
Von Anfang an herrschte eine angenehme Atmosphäre, was zum Teil auf den Bundesrat zurückzuführen war: Anfang März erklärte er den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für das Carrosseriegewerbe für allgemeinverbindlich. "Diese Massnahme stärkt unsere Branche und bringt uns entscheidende Unterstützung, insbesondere im Bereich der Berufsbildung und deren Finanzierung", so Armin Haymoz, Vizepräsident von carrosserie suisse.
Zusammenspiel zwischen dem Verband und den Sektionen
Seiner Meinung nach ist jede Sektion wichtig, da sie unter anderem regionale Netzwerke ermöglichen. Es sei jedoch noch zu klären, welche Aufgaben von den Sektionen und welche vom Verband übernommen werden sollten? Laut Armin Haymoz wird genau das an der nächsten Delegiertenversammlung diskutiert. "Bei uns ist es ein bisschen wie in der Schweiz: Einige Dinge können besser auf zentraler Ebene geregelt werden, andere auf regionaler Ebene. Es braucht den Bund und die Kantone", erklärte Armin Haymoz. Diese Zusammenarbeit ist der Schlüssel zur Maximierung der positiven Auswirkungen beider Funktionsebenen.
Obligatorische Weiterbildung - was nun?
Die Tatsache, dass der GAV neben anderen spezifischen Punkten auch drei bezahlte Arbeitstage pro Jahr für die Weiterbildung vorsieht, führte zu einer lebhaften Debatte. "Manche Mitarbeiter wollen das nicht", stellten einige Chefs fest. Für Armin Haymoz überwiegen jedoch die Vorteile dieser Bestimmung. Man müsse kreativ sein, um Schulungen zu entwickeln, die einen Mehrwert für alle bieten. Neben technischen Workshops könnten auch aktuelle Themen wie der Datenschutz in Betracht gezogen werden, fügte er hinzu. Hélène Bra zeigte die Herausforderungen des neuen Datenschutzgesetzes auf. Dazu stellte sie ein Modell vor, mit dem jeder arbeiten kann.
Rund 60 Lehrstellen - von 250 Auszubildenden - sind derzeit noch offen, wie Stéphane Ayer, Berufskommissar der Sektion Waadt, berichtete. Zum einen will die Sektion Waadt neue Wege in der Werbung beschreiten. Zum anderen sollten die Jugendlichen aktiv klären, was sie wollen. Um ihnen dafür Möglichkeiten zu bieten, wird beispielsweise einmal pro Quartal ein Tag der offenen Tür im Ausbildungszentrum veranstaltet. "Wir ermutigen die Mitglieder, Lehrstellen zu schaffen und Jugendliche auszubilden", sagt Stéphane Ayer abschließend.
Hélène Bra und ihr Team mit Bravour wiedergewählt
Die anderen Tagesordnungspunkte der GV verliefen wie geplant. Der Vorstand präsentierte die Jahresabschlüsse der letzten beiden Jahre, die beide mit einem Gewinn abgeschlossen wurden. Er begrüsste auch die zwei neuen Mitglieder, die VCar GCS SA in St-Sulpice und Carrosserie de la Côte in Crassier. Darüber hinaus wurden vier Jubiläen - ein 25-jähriges und drei 50-jährige - gefeiert.
Bei dieser Gelegenheit stellte der Vorstand klar, dass auch Nichtmitglieder die Beiträge für die Weiterbildung zahlen müssen. Zudem müsse jedes Unternehmen, welches das Logo von carrosserie suisse unrechtmässig benutze, sofort angesprochen und zur Entfernung des Logos gezwungen werden.
Schliesslich wurden die Präsidentin der Sektion, Hélène Bra, und ihr Team im Vorstand mit grossem Applaus für ein weiteres Jahr wiedergewählt. Die nächste GV ist für den 14. November 2024 geplant.